Samstag, 25. Oktober 2014

Das gehört nicht in die Messagebox

Manchmal gibt es "Dinge", die sollten aus selbstverständlichen Gründen heraus überhaupt nicht existieren. Und doch gibt es mindestens eine kleine Hand voll Leute, die genau diese "Dinge" abziehen. Ich vermute dahinter vor allen Dingen jüngere oder naivere Entwickler, die wohl eher einen Manga zeichnen wollten, aber versehentlich ein Spiel erstellten. Anders kann ich mir das nicht erklären.

(1) Emotionale Sonderzeichen


"Das ist echt schön! *freu*"
"Lasst uns weitergehen ^_^"
"Ich bin beschäftigt *Kuchen back*"

Leute, euer RPG ist weder ein Text-Adventure, noch ein Privatchat. Die Messagebox dient in erster Linie dem Gesprochenen, Gelesenen oder Gedachten. Emotionen lassen sich sehr einfach über die Facesets darstellen und über den Schreibstil selbst. Beispielsweise sagt der Satz: "Das ist ein glücklicher Umstand", bereits von sich aus, welche emotionale Motivation dahinter steckt.

Tätigkeiten gehören ebenso wenig in Messageboxen. Zum Einen, weil die Tätigkeit wahrscheinlich (?) völlig irrelevant für den Dialog sein wird, zum Anderen weil du diese Tätigkeit auch optisch über die Grafiken darstellen kannst. Oder erneut über den Sinngehalt des Satzes selbst: "Lass mich jetzt bitte weiterbacken".

(2) Gedanken anderer Leute


"Ich weiß absolut Bescheid! (verflucht, das war eine Lüge)"
"Ähm, hähä, tja, das wird wohl im Osten liegen? (ich hoffe er hat mir das abgekauft)"
"Aber sicher, mein Freund. Setz dich doch (MUHAHAHA, das ist ein Falle!!!)"

Ich habe ein unglaubliches Problem damit, die Gedanken irgendwelcher Figuren sehen zu können (im Sinne von: Ich will sie nicht sehen). Bei unserer spielbaren Figur kann ich es noch nachvollziehen, denn wir sind diese Figur, doch dann verlässt mich die Toleranz. Durch sichtbare Gedankengänge wird sehr effektiv verhindert, dass der Spieler in irgendeinen Plottwist oder Lügengeflecht gerät, weil er die offensichtliche Wahrheit sieht. Wieso sollte ein Entwickler das wollen?

Und wenn Unsicherheiten dargestellt werden sollen, kann das ohne Probleme über den "unsicheren" Satzbau geschehen (gerne auch in Kombination mit Faces). Witziger Weise machen das "solche" Entwickler auch meist und setzen dieses Gedankenlesen anschließend völlig grundlos hinzu, als hätte es der Spieler noch nicht beim ersten Mal verstanden. Da kann man sich als Spieler schon verarscht vorkommen.

Und was ist mit Figuren, die besonders gut lügen können und sich selbst durch ihre Gedanken verraten? Ach nein, ich vergaß: In Rollenspielen können Figuren nicht lügen... *seufz* *traurig* *enttäuscht*

Ich bin sehr froh, dass Sonderzeichen-Geschwurbel und Gedankendarstellungen ausgesprochen selten angewendet werden. Es liest sich einfach nicht gut! Macht es nicht! Danke!

Das waren meine heutigen Gedanken.

[MG]

Verwandte Themen
["Das erkläre ich dir später" - Oder überhaupt nicht]
[Taten sind lauter als Worte]
[Nieder mit Expositionen]

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.