Samstag, 5. Juli 2014

Woher mein Wissen stammt

Die praktische Ausführung des Spieleschmiedens ist eine tolle Sache, die mich immer wieder zum Nachdenken anregt und vor faktisch auftretende Problemstellungen führt, die in der reinen Theorie nicht unbedingt erkannt werden können. "Learning by doing", wie man so schön sagt. Doch ohne theoretisches Wissen, werden die Probleme in der Praxis erst gar nicht erkannt und die Fragestellungen bleiben aus. Wir brauchen also sowohl Theorie, als auch Praxis.

Über den praktischen Anteil weiß ich bis dato leider am Wenigsten bescheid, was mein essentiellstes Problem ist. Den RPG Maker benutze ich zwar schon seit vielen Jahren, wesentlich länger als ich meinen YouTube Kanal besitze, allerdings "machte" ich nur, in erster Linie diverse Skripte (da ich Möglichkeiten gerne ausschöpfe) und plante kaum. Daher wurde ich zwar auf technischer Ebene sehr geübt, doch das war es im Wesentlichen. Zurückblickend war also quasi alles was ich tat, ein Kennenlernen des RPG Makers, auf verschiedensten Ebenen, entwickelte durchaus Spielbares, aber nichts was länger als 10 Minuten ging.
Das aufgebaute Wissen ist durchaus enorm wichtig, doch weit von der Umsetzung eines Spiels, auf Grundlage von Wissen über Gamedesign. Quasi, wie als ob ich jegliche Funktionen eines Taschenrechners kenne, aber nichts über Mathematik.

Und im Wesentlichen ist das auch gut so, denn die Engine kennenzulernen ist super wichtig, um basierend auf ihr ein Spiel zu kreieren. Irgendwo muss ein Anfänger beginnen. Es ist wünschenswert, wenn er sich ausprobiert und Unfug produziert. Das ist Okay! So lange er sich weiterentwickelt, ist das völlig Okay. Und das gilt selbstverständlich auch für mich!

Während meines "Ausprobierens", begann ich mit meinem YouTube-Kanal, der ursprünglich lediglich dafür gedacht war, via Video zu zeigen, woran ich arbeitete. Diese Videos existieren noch immer.
Als ich mit "RPG Maker Let's Plays" begann, fokusierte ich mich mehr auf eben diese Videos, als selbst etwas zu erstellen. Somit war ich gezwungen verbal auszudrücken, was ich von diesen Spielen hielt, wie ich sie einschätze, wo ich Fehler sehe und was mir persönlich als Spieler gefiel, anstatt einfach nur ein stummer Konsument zu sein, der nicht drüber nachdachte, weshalb ihn Spiele auf verschiedenen Ebenen "berührten". Über Zeit brachte ich mir also automatisch bei, was Gamedesign ausmacht, indem ich meine eigenen Ansprüche formulierte. Und selbstverständlich setzt sich dieser Vorgang noch immer fort. Ich analysiere andere Spiele und auch mein Schaffen.

Heute kann ich quasi aus dem Handgelenk über viele verschiedene Themen schreiben, mit den Augen eines Entwicklers, selbst wenn ich noch nichts fertig entwickelte. Ich schreibe jeden Tag mit anderen RPG Maker Devs und tausche mich aus, bemerken dabei immer wieder, dass wir die selben Ansichten über gutes Gamedesign haben, ohne uns darüber abzusprechen. Wir widersprechen uns nicht, sondern ergänzen uns lediglich, auf völlig logischer, nachvollziehbarer Ebene.Das gibt mir ein recht gutes Gefühl, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Heute bin ich an einem Punkt angelangt, wo ich meine Anfänge mit dem heutigen Wissen verbinde. Ich erstellte mit Plan ein Spiel. Und dieses Zusammenfügen erzeugt wieder völlig neue Probleme, mit denen ich noch nie konfrontiert wurde. Denn Theorie ist eine Sache, Praxis die Andere. Praxis mit Plan ist etwas völlig Anderes, als Erstellung "Frei nach Schnauze". Und ich bin gespannt darauf, wohin mich die Erkundung dieser Unbekannte noch führen wird. Sie sorgt jedenfalls schon ein Weilchen für neue Artikel :-)

Und das waren meine heutigen Gedanken, viel mehr werden folgen.

Nachtrag: Mittlerweile habe ich ein Spiel erstellt.

[MG]

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